Blog Namibia Teil 1

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Ihr sitzt zuhause und habt Zeit? Die Reisekasse ist gefüllt, weil ihr lange nicht weg wart? Die Flieger sind spontan zu bekommen! Warum nicht raus aus der nun schon ein Jahr währenden Niedergeschlagenheit und der Seele mal etwas Gutes tun? 

 

Zum Zeitpunkt unserer Reise war der Inzidenzwert in Namibia bei ca. 50, in DE bei über 130. Und in der Wüste? Vermutlich bei 0,0.

 

Unsere Politiker raten von nicht notwendigen touristischen Reisen ab. Diese Reise war notwendig.

 

Namibia, da waren wir einige Male. Deshalb wird hier nur sporadisch und ohne Zusammenhang etwas zu lesen sein, wenn wir Orte besuchen, die neu für uns sind. An dieser Stelle auch mal besten Dank für das Vertrauen der Leute, die sich ab und an melden, weil sie einen Tipp gut finden und erwähnte Orte selbst besucht haben.

Huab River / Desolation Valley

 

Das Ziel ist klar, wir wollen zu den seltenen Wüstenelefanten. Die gibt es am Huab, und in das Flußbett fahren wir rein. 25 km tiefer Sand, der den Mobilen wirklich alles abfordert. Allrad, gelegentlich Sperren, immer Vollgas. Nur nicht an der falschen Stelle anhalten. 1x passiert, und schon brauchen wir die Schaufel, die uns Freddy ein paar Tage vorher geschenkt hat.

 

Belohnt werden wir durch pure Wildnis in einer absolut abgelegenen und einsamen Region. Belohnt werden wir auch mit Temperaturen zwischen 38 und 41 Grad, tagtäglich dann ab 13:00 mit starkem Sandsturm, vor dem wir uns hinter den Fahrzeugen verstecken.

 

Und, natürlich, Elefanten gibt es auch. Und zwar die mit der Sandbereifung, die Füße der Wüstenelefanten sind echt groß, irgendwie müssen sie mit dem Untergrund ja klar kommen. Nachdem ein Tier in der Nacht plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht ist und nur wenige Meter vor Freddy stand, bauen wir einen kleinen Zaun aus Holz. Der hält natürlich keinen Elefanten ab. Der Schritt drüber gibt uns aber etwas Zeit, uns in Deckung zu bringen. Das ist in der Zeit, die wir dort verbringen, immer mal wieder nötig. Die unmittelbare Nähe zu diesen fantastischen Tieren ist absolut beeindruckend, die Tage am Huab werden wir für immer in uns tragen.

 

In uns tragen werden wir auch die unfreiwillige Verlängerung unserer Zeit dort. Baboo springt nicht mehr an, die Dieselpumpe ist kaputt. Erst müssen wir mit einer Lieferung innerhalb von 3-5 Tagen rechnen, das Teil muss aus Südafrika geliefert werden. Oliver Kayser von Mercedes Trucks in Windhoek telefoniert aber innerhalb der Stadt, als er von unserer Situation hört. Es soll 5 Tage regnen, wir stehen im Flußbett, kein schönes Panorama. Oliver Kayser wird fündig, über Nacht wird geliefert. Mechaniker aus Khorixas bauen das Teil ein, danach fahren wir sofort los und sind froh, als wir dann irgendwann wieder Piste unter den Rädern haben.

 

Bei Rita und Freddy wird die Freude noch durch einen Reifenplatzer getrübt, sie kommen später im Camp an. Wir sind fix und fertig, gekocht wird nicht mehr. Das Bier fließt bestens, leider kann das Essen qualitativ nicht mithalten. Erst nachdem ich (Ebi) in die Küche gehe und dem Koch sage, wie gscheite Pommes ausschauen, ist er froh, dass ich sie nicht auch noch selbst zubereite, und danach schmecken sie dann auch.

 

Ein paar Bilder aus dem Desolation Valley. Sie geben das Erlebnis und die damit verbundenen Emotionen leider nicht annähernd wider.

Erongo Region - "Freddys Place"

 

Keine Ahnung, wie der Ort heisst, und auch, ob er überhaupt einen Namen hat. Wir haben ihn einfach Freddys Place getauft, schließlich hat er ihn vor Jahren gefunden. Wir kannten ihn von Bildern, nun besuchen wir ihn auch mal persönlich. Ein super Platz, im Rücken die Berge Erongos, vor uns unendliche Weite.

 

Besucher sollten sehr dringend 4x4 haben, dazu eine Packung Bodenfreiheit, und der Aufbau muss etwas aushalten. Sonst wird das nichts, auch wenn irgendwelche Leuete, die es einfach nicht besser wissen, immer wieder behaupten, man könne jeden Ort der Welt auch mit dem Standard-Womo erreichen. Kann man nicht...

Hier sind wir völlig alleine, kochen ein leckeres Töpfle und genießen bei einem Sundwohner, wie die Sonne am Horizont untertaucht. Einfach nur super hier!

Farm Elisenheim / Windhoek

 

Nach fast 2.000 km Fahrt komme ich in Windhoek an. Herrlich, mal wieder unter Menschen zu kommen! Rita und Freddy sind nicht zufällig da, wir standen permanent in Kontakt. Und dann darf ich noch Irene und Dieter kennenlernen, zwei sehr nette Weltenbummler, die auch mit dem Truck unterwegs sind. Zusammen haben wir einige sehr angenehme Stunden.

 

Nun sind fast 3 Wochen vorbei, früh geht es raus, ab zum Flughafen, Elke kommt an. Gleich nach dem Frühstück auf der Farm fragt uns Andreas, ob wir Lust haben, mit auf eine kleine Tour in die Berge zu kommen. Auf der Pritsche werden wir über Stock und Stein gefahren und dürfen dann ein Kleinod, das auch zur Farm gehört, kennenlernen. Der Bau eines kleinen Staudamms hat einen See erzeugt, ein echtes Juwel im ansonsten trockenen Namibia. Es gibt eine Hängebrücke, die zu einer kleinen Insel führt, auf der tolle Palmen wachsen. Wer Lust hat, kann hier abseits vom Rest der Welt campen. Als wir zurückfahren, kommen uns 3 Geländefahrzeuge entgegen, deren Insassen genau das vorhaben. Es gibt dort auch eine Toilette sowie eine Dusche. Was braucht man also? Ganz klar, was auf den Grill und kühle Getränke. Was für ein großartiger Flecken!

Kalahari Anib Lodge - hier kann man es sich gutgehen lassen

 

2 Tage warten müssen, Wochenende, alles voll. Dann halt wieder auf eine Farm, diesmal eine, die wir schon kennen.

 

Am Morgen fahre ich die ca. 30 km, bin natürlich viel zu früh dran, also warte ich, bis ich die Campsite aufsuchen kann. Es gibt nur 3 davon, und zwischen denen ist auch noch ordentlich Platz. Man steht also alleine im (aktuell) Grünen. Es gibt ein Häuschen mit privater Dusche und Toilette, sehr angenehm. Angenehm ist auch die komplette Lodge, deren Einrichtungen man auch nutzen kann, wenn man auf einer Campsite übernachtet. Es ist alles sehr freundlich und großzügig eingerichtet, und das Personal ist auch superfreundlich. Heute Abend lasse ich mich bekochen, und die restliche Zeit hier ebenfalls. Hab auch fast nichts mehr im Kühlschrank, was Absicht ist, hier wird man sicher gut versorgt.

"Urlaub auf auf dem Bauernhof" - Savanna Farm

 

Weil es hier so schön ist, nur 30 km weitergefahren. Mit Farmer Erich hatte ich von Deutschland aus schon Kontakt, nun lernen wir uns persönlich kennen. 22.000 Hektar umfasst sein Land, er ist Deutscher und in 3. Generation in Namibia. Sein Opa stammt aus Danzig und war ein hoher Offizier der "Schutztruppen". Er hat sich ein nettes Domizil gebaut, das man auf einer Malerei bewundern kann. Es existiert noch heute, ein paar km von der Farm. Hier ist es sehr, sehr schön, man steht mal wieder alleine in der Natur. Um einen herum grasen Kühe, ziehen wilde Pferde vorbei. Am Abend wird gekocht, und auch zum Frühstück gehe ich auf die Farm. So läuft wenigstens ein klein wenig Umsatz. Am Abend trinke ich mit Erich ein paar Viertele und erfahre, dass er Bayern-Fan ist und Jogi Löw sofort entlassen werden muss. Hier gefällt es mir.

"Urlaub auf auf dem Bauernhof" - White House Farm

 

Von verschiedenen Seiten empfohlen, und ich kann die Empfehlung nur weitergeben. In der Nähe von Grünau, 5 km neben der Hauptverbindung Nord-Süd. Ein paar Chalets, ein kleines Camp 3 km vom Haupthaus, ein paar Wanderwege, wirklich hübsch. Und zum Abendessen bringen die netten Menschen ein komplettes Grillpaket incl. Holz ins Camp. Oder es wird komplett gekocht, dafür entscheide ich mich. Knallheiss kommt es genau zum Sonnenuntergang an. Wirklich lecker, alles weggeputzt.