Blog Namibia Teil 2 - Damaraland + Küste
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Wir fahren weiter nach Swakopmund, dem Startpunkt für Namibia Teil 3
Alibi - Bilder fürs Skeletoncoastfeeling: Besuch eines der Schiffswracks, für die die Küste berühmt und berüchtigt ist. Mehr hat die Route, die sich mehrfach geändert hat, einfach nicht zugelassen.
Nach 3 Stunden Fahrt sind wir am Meer. Was für eine Abwechslung nach der Zeit in der Wüste! Wir sind zeitig dran, und nach Swakopmund sind es nur noch 80 km. Also steuern wir direkt Hentiesbaai an, und dort ein Lokal, in dem wir gleich mal Fisch bestellen. 2x Kingklip, unseren Lieblingsfisch, die Auswahl ist denkbar einfach.
Hoher Besuch! Nicht ganz zufällig treffen wir Beate und Gerd wieder. Seit unserem Kennenlernen in Kasane sind nun 3 Wochen vergangen, sie sind auch dem Ruf des Brandbergs erlegen. Der MAN kommt ums Eck, und ab da haben wir eine schöne Zeit zusammen. Auch den Sundowner genießen wir gemeinsam.
Update 18.11.
Am Brandberg angekommen. Das Camp liegt total in der Natur, also hoffen wir auf Besuch von Elefanten. Strom gibt es nicht, ne Dusche aber schon. Brauchen wir zwar nicht, aber so sparen wir unser Wasser. 500m sind es bis zur White Lady Lodge, die Entbehrungen halten sich also in Grenzen. Heute lassen wir uns hier mal ordentlich bekochen.
Am frühen Morgen machen wir uns mit dem Allradbuggy auf den Weg zur Schlucht, die wir besuchen möchten, um die "White Lady" zu begutachten. Tatsächlich handelt es sich um einen schwarzen Jäger, anders kann es hier vor über 2.500 Jahren nicht gewesen sein. Wir fahren zunächst eine Stunde durch die tolle Wüstenlandschaft, danach sind es ca. 1 Stunde Wanderung, wir benötigen 35 Minuten, unser Guide geht zügig des Wegs.
Die Felsmalereien sind beeindruckend, jedoch nur ein lächerlicher Auszug dessen, was die Brandbergregion als archäologischen Schatz beherbergt. Über 10.000 Fundorte mit über 45.000 Figuren. Das ist auch weltweit gesehen ziemlich vorne.
Auch für Bergsteiger ist etwas geboten: einer der Gipfel, der Königstein, ist mit über 2.500 m über Meereshöhe der höchste Berg Namibias.
Ein herrlicher Ausflug!
Nach einer schönen Zeit in Palmwag machen wir uns auf den Weg nach Twyfelfontein, der Heimat eines Unesco Weltkulturerbes. Auf guter Piste geht es durch eine spektakuläre Landschaft, die an den Westen der USA erinnert. ok, nicht ganz, oft kreuzen Elefantenspuren unseren Weg, und immer mal wieder steht eine Giraffe neben der Straße.
Die Qualität des Untergrunds lässt nach Verlassen der C39 aber radikal nach, im Prinzip ist das eine Frechheit, die oftmals nur Schritttempo ermöglicht.
Offenbar ist die Wertschätzung im Land für die Region so gering, dass man einfach nichts macht. Viele Touristen fahren mit dem Mietauto deutlich flotter, aber die zerlegen ja auch nicht ihr eigenes
Auto. Als Baboos Fahrertür geöffnet wird, fällt ne lange Schraube runter, die sich wo auch immer gelöst hat.
Die Felsgrauvuren, ca. 5.000 - 7.000 Jahre alt, entschädigen aber für die Mühen für Fahrzeug samt Besatzung. Entdeckt wurden die Gravuren von deutschen
Archäologen aus Köln und Frankfurt, die auch noch weiter in der Region forschen. Einer forscht nimmer, der ist wohl dem Wassersparwahn verfallen und letztendlich an Nierenversagen
gestorben.
Ganz wenige km von hier kam es vor ein paar Tagen zu einem tragischen Zwischenfall zwischen einem Elefanten und einem Touristen aus Österreich. Der Österreicher ist leider verstorben, und der Elefant zwischenzeitlich wohl auch. Wer einmal sowas macht, macht es wieder, zumindest ist so die Denkweise der Menschen, die die Elefantendame, deren Name unsere Guide kannte, nun erschießen. Auslöser war aber wieder mal der Mensch, der in einer Region campt, wo das eigentlich nicht sein soll.
Nach den Gravuren schauen wir uns noch die Organpipes an. 120 Millionen Jahre sind sie alt. Damals drang Lava ins Schiefergestein ein und wurde unter Druck
fest. Die nachfolgende Erosion legte sie im Laufe vieler Jahre dann frei.
Der "Burnt Mountain" ist uns nur ein Bild aus der Ferne wert. Schiefer und Basalt sorgen dafür, dass der Berg aussieht, als hätte man ihn
angefackelt.
Am Wegesrand noch ein kleines Highlight, eine Welwitschia, sie ist in der namibischen Wüste endemisch. Steinalt werden sie, und sie bestehen nur aus einem
Blattpaar.
Flotte Pistenfahrt, da war die Welt noch in Ordnung!
Gelobt sei das Reisemobil, anders hätten wir die spontane Nordschleife nicht einbauen können!
Opuwo - Sesfontein - Khowarib - Palmwag, und schon hat man 500 km mehr auf dem Tacho.
Am Abreisetag besuchen wir zuerst ein Dorf der Himbas, Namibias letztes Nomadenvolk. Einige leben noch so wie immer, andere hat es zwischenzeitlich in Städte verschlagen, wo sie zwar optisch noch nach Himba aussehen, jedoch ein Handy haben sie schon.
Die 250 km nach Opuwo sind ereignislos, auf Teer geht es gleichmäßig dahin. Opuwo selbst ist als Stadt ohne jeden Reiz, vergebens sucht man nach einem hübschen Plätzchen. Das Straßenbild ist dafür ziemlich spannend. Himbas und Hereros sind vertreten, sie leben hier friedlich zusammen, und die Vertreter der jeweiligen Stämme sind von weitem zu erkennen. Herero - Damen haben jede Menge Stoff um sich gewickelt, die Himba - Damen haben darauf weitgehend verzichtet.
Zwischen Opuwo und Palmwag geht es dann auf die Piste, die uns durch eine wunderschöne, nahezu unbesiedelte Region führt. Die Pistenqualität schwankt zwischen zügig befahrbarer Primapiste und Verdammterscheissdreckspiste. Zwischen Khowarib und Palmwag dürfte unser Stundenschnitt bei 25 km gelegen haben. Zuerst fahren wir aber nach Sesfontein und besuchen das deutsche Fort aus der Besatzerzeit. Es ist noch heute in deutschem Besitz, was die Nachfrage bei der Tochter des Besitzers ergeben hat. Die Kehlen sind trocken, wir trinken im Palmengarten einen Rockshandy, danach ziehen wir weiter. Das örtliche Camp ist potthässlich.
35 km weiter wird es schon besser. An der Khowarib - Schlucht entscheiden wir uns für ein kommunales Camp und bekommen einen hübschen Platz direkt an der Kante oberhalb der Schlucht. Die Platzwahl ist einfach, außer uns ist niemand da. Ein herrlicher Flecken, zum Abendessen gibt´s Aglio - Olio samt eingeflogener Barillanudeln mit bester Aussicht auf die Schlucht und die sie umgebende Bergwelt.
Letzte Station des Abstechers: Palmwag. Der Name ist Programm, hier ist es grün und es wachsen Palmen. Überall sind Warnschilder, ein Elefantenbulle kommt ab und an ins Camp, und der hat nunmal Vorfahrt.
Am Morgen nach Dieters Geburtstagsfeier frühstücken wir noch in seinem Restaurant. Danach wird ordentlich eingekauft, dann machen wir uns auf den Weg nach Kamanjab, wo wir das Oppi Koppi Camp ansteuern. Die Fahrt dauert etwa 3 Stunden und ist etwas langweilig, weil es einfach nur gerade dahingeht und die Landschaft ziemlich eben ist.
Oppi Koppi ist ein wirklich nettes Camp, es fehlt an nichts. Es wird von einem Belgier betrieben, der offenbar eine Schwäche für Overlander mit ausländischem Kennzeichen hat. Die übernachten nämlich umsonst. Einzige Bedingung: man muss sich für seine stattliche Sammlung, in der auch einige bekannte Gesicher und Fahrzeuge auftauchen, ablichten lassen. Damit kann man leben.
Für die Abendessen hier haben wir nichts eingekauft, wir gehen lieber Essen, damit so etwas in die Kasse kommt.