Der Flieger ist voll, uns freut das für Namibia! Halt ein Flug, den man aussitzen muss, dann sind wir wieder bei Baboo. Der Motor springt an, der Rest funktioniert auch, morgen geht’s Richtung Erongo.
Overlander - Treffen im Erongo
Kurz vor Abreise bekommen wir von Freddy die Einladung. Passt, wir kaufen ein und fahren hin. Bei Ankunft stehen schon einige Fahrzeuge da, vom Eigenbau bis zum Action Mobil ist alles vertreten. Wir kennen schon ein paar Leute, haben sie früher schon getroffen, viele der Menschen, die als Overlander unterwegs sind, lernen wir neu kennen. Es werden viele Erfahrungen ausgetauscht, ebenso viele Biere getrunken. Ein sehr angenehmer Menschenschlag, wie wir feststellen müssen. Sie alle reden nicht nur, sie machen auch, und sie kennen offenbar so ziemlich jedes nette Flecklein im südlichen Afrika, und davon gibt es viele.
Vor dem Treffen waren wir etwas skeptisch, weil wir nicht wussten, was uns erwartet. Nun sind wir aber froh, mitgemacht zu haben. Nächstes Jahr bekommen wir wieder eine Einladung, mal sehen..
Ein bissle verrückt sind sie ja...
Das Treffen ist im Busch, wo sonst. Als wir ankommen, sehen wir eine Dusche / Toilette mit fließend Wasser. Die stand da 3 Tage vorher noch nicht. Grube ausheben, Bodenplatte, Mauerwerk, Leitungen, Armaturen - echt der Hammer. Und dann noch geschmackvolle Fließen, man hält es kaum aus.
Und weiter geht es, unterwegs Richtung Mondlandschaft.
Richtung Swakopmund, irgendwann links abbiegen, dann führt uns eine schöne Piste durch eine noch schönere Wüstenlandschaft.
Das Schild kündigt die Goanikontes Oasis an, dem Statement ist nichts mehr hinzuzufügen.
Goanikontes Oasis
Nie dagewesen, eigentlich auch nicht hingewollt. Ansehen möchten wir uns die zwei verfallenen Moscheen am Flußbett des Swakop.
Das Flußbett ist ausgetrocknet, das Grundwasser muss jedoch leicht zu erreichen sein, also gönnt man sich mitten in der Wüste ein Schwimmbad.
Doch damit nicht genug, der geneigte Angler findet auch noch einen Teich vor, wo er den Fischen nachstellen kann. Schon etwas irre.
Der Inhaber scheint ein Freund klarer Ansagen zu sein.
Wandert man eine halbe Stunde dem Flußbett entlang, stößt man auf die beiden alten Moscheen. Die Landschaft ist grandios, und man ist alleine unterwegs. Die beiden Ruinen wirken etwas unwirklich in dieser Umgebung. Leider lässt sich weder das Alter in Erfahrung bringen, noch welche Menschen sich diese unwirtliche Region zum Bau ausgesucht haben.
Ein wüster Tag
Wir verlassen das Mondtal Richtung Süden und durchfahren fantastische Wüstenlandschaft. Und es begegnet uns tatsächlich auch ein anderes Fahrzeug, ist hier schon eine Seltenheit. Eine Stunde später stehen wir am Rande der Sandwüste, Ausläufern der Namib. Bei Düne 7 besteigen wir Quads und fahren mit einem Guide in die hohen Dünen. Rein würde man finden, raus aber auf keinen Fall. Was für eine tolle Tour durch die grandiose Landschaft! Als wir zurück sind wird aus dem Wind dann doch ein Sturm, wir fahren deshalb weiter, eigentlich wollten wir hier übernachten.
Armes Tierchen... Da wandert es völlig entspannt durch die Wüste, und dann kommen wir daher. Nun wandert es aber wieder.
ok, etwas kitschig, die Entstehung hat es aber in sich. Unser Guide fährt mit einem Magneten kurz über den Sand, ein paar Sekunden später hat er eine Hand voll Eisenpulver. Dann malt er drauf los.
Swakopmund, das bedeutet immer tollen Fisch, unser Dank gilt dem Benguela-Strom, der aus der Antarktis kommt.
Swakopmund, hier gibt es nicht nur Fisch. Handgefertigte Schuhe aus Kudu - Leder, ein Traum. Bei Sibold in der Fußgängerzone, 70€ oder so.
Die frühe Abreise wegen dem Sandsturm hat auch einen positiven Effekt: wir haben Zeit für die Spitzkoppe. Auf halber Strecke verkauft eine Frau Brennholz und anderes Zeug, vor 2 Jahren standen 2 kleine Kinder dabei, mitten in der Wüste. Also besorgen wir alles, was normalerweise ungesund ist und mächtig Kalorien hat, irgendwie muss ja was auf die Rippen kommen.
Wir halten an, nun sind es 3 Kinder. Ihr Mann verkauft das Holz, wir kaufen ein und übergeben die Kalorienbomben. Sie liegt hinten und bewegt sich nicht. Auf Nachfrage erfahren wir, dass sie böse Zahnschmerzen hat. Also lassen wir noch ein paar IBU und Aspirin da.
Spitzkoppe im Erongo
Campen - nicht zu toppen!
Wandern - nicht zu toppen, wenn man von den 35 Grad mal absieht.
An der Stelle lassen wir einfach die Bilder für sich sprechen.