5 Stunden Fahrt, dazwischen 2 Stunden Formalitäten, aber nun sind wir in Südafrika angekommen. Ein Camp am Orange River bei Upington, hier bleiben wir eine Nacht.
Die Strecke ist am Anfang etwas langweilig, aber dann tauchen die ersten Hügel auf, und es kommt etwas Abwechslung in die Fahrt. Ziemlich spektakulär sind die großen Vogelnester auf den Masten. Offenbar zeigt man Verständnis dafür, man lässt die Vögelchen gewähren und stellt immer da, wo ein großes Nest ist, einen Ersatzmasten für die Leitung auf.
Am Abend wird gegrillt und wir dürfen den Fluss tatsächlich in der Farbe erleben, die sein Name trägt. Am nächsten Morgen geht es zum SPAR, es wird gewaltig gebunkert, im KTP soll ja nichts ausgehen. Wir fahren bis zur Molopo Lodge, und wieder mal sind wir allein im Camp. Unsere Küche bleibt heute kalt, wir lassen uns bekochen.
Ab morgen dann KTP, mehr dazu in 4-5 Tagen.
Im KTP / Südafrika
Die Anreise ist ganz ordentlich, von Namibia aus kommt man nicht rein. Nach reichlich km kommen wir am Eingang des KTP an. der ursprüngliche Plan war, unterschiedliche
Camps zu besuchen. Da Gerds Fahrzeug etwas Probleme bereitet, vermutlich ist die Wasserpumpe futsch, bleiben wir aber im Süden, um die Entfernung für die Hilfe einer Werkstatt nicht noch größer als
die ohnehin schon vorhandenen 250 km zu machen.
Von hier aus fahren wir unterschiedliche Pisten, die uns zur Tierwelt führen sollen. Nach dem ersten Tag sind wir etwas unglücklich, dann sehen wir aber zumindest auch
mal Löwen. Es ist nicht der "Ideallöwe", den man formatfüllend ablichten kann, aber immerhin. Sollte uns der Weg mal wieder in den KTP führen, wählen wir aber eine andere Jahreszeit. Zum einen
sollen, wie man hört, mehr Katzen zu sehen sein. Außerdem ist es, das ist keine überraschung, tagsüber ordentlich geheizt, und am Nachmittag brauen sich tagtäglich Gewitter zusammen. Aaaber: hier
waren wir noch nie, und wir sind froh, dass wir die wunderschöne Kalahari mit ihren Tieren mal erleben dürfen.
Augrabies Falls
Regenzeit, der Orange River ist nahe am Höchststand. Und so präsentiert sich uns ein Naturereignis der Extraklasse. Tosend stürzen unglaubliche Wassermassen direkt vor uns in die Tiefe. Die Luftfeuchtigkeit ist enorm, die Temperatur auch, 40,9 ist im Mobil zu lesen. Und so verbringen wir 2 Tage in einer Natursauna.
Am Atlantik angekommen
An 2 Tagen führt die Fahrt ca. 700 km durch die Wüste. In Springbok beziehen wir ein Camp, das einen Luxus bietet, wir können uns bekochen lassen. Am letzten Abend mit Beate und Gerd möchten wir uns einfach hinsetzen, genießen und fertig. Der Koch läuft nicht eben zu grandioser Form auf, das Craftbeer ist jedoch überragend.
Am nächsten Morgen noch ein gemeinsames Frühstück, danach trennen sich die Wege. Sie fahren nach Norden, zurück nach Namibia, wir nach Süden, Richtung Kap. Strandfontein ist nun für ein paar Tage unser Start in sowas wie Urlaub. Einfach nichts tun, in den Tag hinein leben, und am Abend lecker Fisch futtern. Ein paar Eindrücke von unterwegs und vom Plätzchen am Meer.
Weingut Highlanders / Klawer
Unser 2. Besuch hier, also muss das Fleckchen Erde schön sein.
Im Herzen der Westcoast - Weinregion gelegen, und das einzige Weingut mit Stellplätzen für Camper. Wir sind ganz alleine, haben hier alles für uns. Leider sind wir so alleine, dass sich eine Weinprobe nicht organisieren lässt. Dann futtern wir halt die Trauben, außerdem kaufen wir noch reichlich Wein ein. Chenin Blanc und ne Pinotage. Ziemlich lecker.
Am 2. Abend bei Highlanders ist ein kerniger Motor zu hören, und gucke da, da kommen Leute ums Eck, die wir vor 3 Monaten in Swakopmund getroffen haben. Zufälle gibts, oder auch nicht, die guten Plätzchen entlang der Route sind allgemein bekannt.
Christine und Thierry sind seit 3 1/2 Jahren unterwegs und strahlen mehr als genug Energie aus, um ihnen noch einige weitere Jahre auf Achse zuzutrauen. Wir trinken guten Weisswein zusammen und quatschen, bis uns die Moskitos dann doch etwas zu schaffen machen. Schön, sie wieder getroffen zu haben. Sehr angenehme Menschen, vielleicht kreuzen sich die Wege ja mal wieder, das würde uns sehr freuen.
Lambert´s Bay
Wir fahren nach Lambert´s Bay am Meer. Unterwegs gibt es um 10:00 schon mal 35 Grad, wir sind froh, dass wir wieder ans Meer können, hier ist es deutlich kühler.
Muisbosskerm hat am Sonntag zum Lunch genügend Leute zusammenbekommen, unsere einzige Chance, diesen Top-10-Platz weltweit (National Geographic) für Seafood zu besuchen. Erst beziehen wir das nicht eben überfüllte Camp, danach gehen wir zu Fuss zum Restaurant. Es hat über die Jahre ganz sicher nicht an Qualität verloren, alle Speisen sind superlecker. Ein paar müssen wir leider weglassen, selbst bei kleinen Portionen ist das nicht zu schaffen. Gegessen wir mit der Schale einer Muschel, Messer / Gabel gibt es nicht. Auch egal, das ist zu schaffen.
Tagestour: 5 km...
Wir fahren nach Lambert´s Bay in den Hafen und parken direkt vor Isabella´s. Das Restaurant kennen wir bereits, es wird uns die nächsten Abende guten Fisch zubereiten.
Direkt vor dem Hafen ist eine große Kolonie von Kaptölpeln, die wollen wir besuchen. 17.000 Tiere verbreiten ordentlich Geschrei und auch die Nasen müssen etwas leiden. Es herrscht ein ziemliches Durcheinander, die Start- Landepiste direkt vor dem "Hide" lassen die Tiere aber frei. Und es gibt unendlich viele Starts und Landungen. Die Starts glücken meist, die Landungen müssen die Tiere aber noch etwas optimieren, manche fallen einfach auf den Bauch, der das zum Glück aber gewohnt sein muss. Alles in allem ein herrliches Schauspiel.
Danach lassen wir uns im kommunalen Camp nieder, das einfach ist, jede Menge Platz bietet, und direkt am herrlichen, menschenleeren Strand liegt.
Cape Columbine / Tietiesbay
Wir kommen an dem uns bekannten wunderschönen Platz am Strand südlich von Paternoster an. Der Camper unserer Freunde Peter & Tina steht schon da. Peter auch, Tina kommt erst in ein paar Tagen mit dem Flieger.
Am Anfang ist die Sache recht beschaulich, es sind fast keine Leute da. Doch dann ändert sich die Lage radikal, letztendlich stellt es sich heraus, dass hier ein Schulauflug stattfindet, den eine Schule aus Stellenbosch veranstaltet. Es sind ausschließlich Väter mit ihren Söhnen unterwegs. Das sorgt für 3 Tage für ziemlich Stimmung am Strand, am Sonntag leert sich der Platz jedoch zügig, am Montag geht es wieder zur Schule bzw. zur Arbeit.
Achtung: Wortspiel... Wir sehen einen Unicat, ein Unikat und 2 Unikate.
Der Unicat hat 3 Achsen und kommt aus Polen. Das Unikat ist der Anhänger EdgeOut, dessen Erfinder / Erbauer ihn gerne vorführt. In diesem Jahr wird das Fahrzeug noch in Bad Kissingen ausgestellt.
Die 2 Unikate sind die beiden Deutschen. Rechts im Bild ein Herr aus Norddeutschland, der in Heilbronn Weinbau studiert hat und nun für die Winzer hier Schraubverschlüsse herstellt. Links zu sehen ist Mr Wilderer, der tatsächlich so getauft wurde und in 2. Generation Gin in Paarl produziert. Natürlich gekostet, sehr lecker.
So nebenbei sind wir beim Homecooking in eine neue Dimension gelangt. Wir haben 15 Langusten erworben und sie am Strand gegrillt. 13 futtern wir, 2 verschenken wir an Südafrikaner nebenan.
Auf dem letzten Bild zu sehen: die Tina ist nun auch angekommen.
Der Unicat aus Polen mit Bordfahrzeug
Das Unikat: EdgeOut Anhänger
2 Unikate: Deutsche Auswanderer in Südafrika
Paarl / Weinregion am Kap
Nix Neues, aber dennoch immer wieder ein Genuss. Gute Weine, leckeres Essen, das muss hier aber nicht episch ausgeführt werden. Einfach ein paar Bilder von Tokara und Fairview.
Gin - Tasting bei Wilderer
Nachdem man sich am Strand kennenlernen durfte, besuchen wir eine der zwei Locations von Wilderer. Die Lage und die damit verbundene Aussicht ist grandios. Das Craftbeer gegen den Durst ist es auch. Danach schreiten wir zum Tasting, und auch da lässt die Qualität nicht nach. Danach gibt es aus der sehr deutschen Speisekarte ein sehr deutsches Abendessen. Passt auch mal zwischendrin. Alles hier kann man nur empfehlen.